Schon Anfang des Jahrhunderts besserten Nachtklubbesitzer in Paris ihren Geldbeutel auf, indem sie Wäscheversteigerungen anboten. Das waren Stripvorführungen bei denen die getragenen Dessous direkt an den Mann gebracht wurden. Damenunterwäsche hat die Männerwelt schon immer aufgegeilt und ein Stück, an dem noch die Wärme und der Geruch der Trägerin haftet, ist für Geruchs-Fetischisten das höchste der Gefühle. Besonders ausgeprägt war die Sucht nach getragenen Frauenunterkleidern in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts, einer Zeit, wo es nicht viel Haut zu sehen gab. Die Wäsche-Fetischisten gerieten allein durch das Berühren von getragenen Unterkleidern in sexuelle Ekstase. Strumpfbänder, Schuhe, und Busentücher galten schon lang vorher als Liebespfand. Auch unser aller Herr Goethe stand auf solche Erinnerungsstücke, um sein Herz und nicht nur das, in Wallungen zu bringen. Er schrieb während seiner Italienreise an seine Angebetete: „Schicke mir doch ja etwas von dir, das ich so recht ans Herz drücken und dabei an dich denken kann.
Am liebsten einen durchtanzten Schuh oder einen Strumpf, den du lange getragen…ich will ihn teuer und wert halten, als wär´s ein Stück von dir selbst.“Wer keine Teuerste hat, die ihm an intimsten Stellen getragene Reizwäsche überlässt, kann sich anonym getragene Dessous bei Spezial-Anbietern besorgen. Für teures Geld natürlich. Und in Japan gibt es die Riech-Höschen sogar aus dem Automaten.
Siehe auch: Handschuhe, Unterwäsche