Marquis de Sade musste für seine heftigen Sex-Schriften noch jahrelang in den Knast, während heute sadomasochistische Szenen zum Alltag jeder Sexsendung im Fernsehen gehören. Die Regale in den Buchhandlungen sind voll mit erotischen Handbüchern und ein Romanautor, der Erfolg haben will, muss ein gewisses Quantum an Vögelszenen in sein Werk einbauen. Erotik geht immer. Dazu passt der Spruch eines klugen Kopfes: Wenn mit der Sexualität alles stimmt, nimmt sie 10 Prozent unseres Lebens ein, wenn es nicht läuft 90 Prozent. Darüber müsste man mal nachdenken: Leben wir in einer Zeit, wo wir Sex nur in Büchern und im Fernsehen erleben, während in den Schlafzimmern tote Hose herrscht? Erotische Literatur ist ein weites Feld und hier können daher nur ein paar absolute Klassiker und persönliche Vorlieben der Autoren genannt werden. Die Klassiker sind der oben genannte Marquis de Sade mit „Justine“ zum Beispiel und sein Gegenstück Leopold von Sacher-Masoch, der dem Masochismus seinen Namen gab, mit dem Roman „Venus im Pelz“.
Natürlich gehört auch der alte Schwerenöter Giacomo Casanova dazu, dessen „Geschichte meines Lebens“ in zwölf Bänden auf ihre Nachahmer wartet. Eines der ersten erotischen Bücher ist das „Decamerone“ von Boccaccio aus dem 14.Jahrhundert, wo es äußerst deftig zur Sache geht und natürlich die Geschichten aus 1001 Nacht. Die Sexstars unseres Jahrhunderts heißen D.H. Lawrence, Jean Genet, Henry Miller, Guillaume Apollinaire mit „Die elftausend Ruten“ und Nabokov mit seiner unsterblichen „Lolita“. Mit Anais Nin betrat erstmals eine Frau das erotische Parkett des 20.Jahrhunderts, „Das Delta der Venus“ wird immer noch gern gelesen. Etwas derb geht es in den lustvollen Erinnerungen der Josefine Mutzenbacher zu, die in keiner Wichskiste (siehe Wichskiste)
Siehe auch: Comic, Erotographomanie, Magazine (erotische), Querelle, Wichskiste