Lusttöter. Da träumt so mancher eifersüchtige Mann davon: seiner Partnerin einen Keuschheitsgürtel zu verpassen. Dieser wurde schon im hohen Mittelalter entdeckt, um zu verhindern, dass die Partnerin von einem Fremden schwanger wird. Und diese Gefahr war groß, denn die adligen Führungskräfte jener Zeit waren oft Monate und Jahre unterwegs, um ihre Besitztümer zu bereisen. Dabei schwängerten sie selbst so manche Untergebene. Zur Sicherung der Erbfolge war ihnen daran gelegen, dass ihre angetraute Frau nicht von einem Dritten empfängt. Der Keuschheitsgürtel hatte ein Schloss, dessen Schlüssel bei einer vertrauensvollen Person bei Hofe lag. Denn während der Menstruation musste er abgenommen werden. Meist bestand der Anti-Vögelgürtel aus Metall, der Gürtel wurde über den Bauch gelegt, am Rücken befindet sich ein Scharnier an dem ein Eisenband zwischen den Beinen durch zum Bauch führt und dort mit einem Schloss festgehalten wird.
Heute gibt es eine Renaissance der Gürtel im S/M Bereich. Nach dem Motto: Verbotenes reizt besonders. Keuschheitsgürtelträger der 90Jahre spielen mit dem Prinzip des Kapitalismus: je rarer, desto teurer. Wenn ein Mann seine Frau mit Hilfe eines Keuschheitsgürtels sich und sie zur Enthaltsamkeit zwingt, ist der Sex danach intensiver und feuriger. Die Keuschheitsgürtel von heute sind meist aus Edelstahl, Leder oder Gummi. Die Lusttöter der Firma Neosteel sind aus Edelstahl, urinbeständig, ausbruchsicher, mit Neoprenen ausgekleidet und niemand kann sie unter der Kleidung bemerken, heißt es. Es gibt auch für Männer Keuschheitsgürtel, bei denen das Glied in einem Lederschaft eingeschlossen wird. Hoffentlich geht nie der Schlüssel verloren! Oder Sie deponieren gleich den Ersatzschlüssel bei Mister Minit um die Ecke! Eine moderne Variante ist der Piercing-Keuschheitsgürtel. Bei der Frau werden mehrere Ringe in den Schamlippen befestigt, an denen ein Metallschild, das die Öffnung der Vagina verdeckt, eingehakt wird.
Männer bekommen einen Ring in die Vorhaut und einen am Damm, die beiden Ringe werden miteinander verbunden. Eine Erektion ist dadurch so schmerzhaft, dass es der Träger lieber sein lässt. Kann bei längeren Tragen zu Verletzungen des Frenulums führen. Eine andere Methode nennt sich medizinischer Keuschheitsgürtel: dem Mann wird ein Medikamenten-Depot versetzt, das die Testosteronproduktion hemmt.
Siehe auch: Florentinischer Gürtel, Italienisches Schloss, Penisköcher, Venusgurt